Mausi's Bericht zu den Velener Schlossgesprächen

Was macht eine bekannte Marke unverwechselbar? Wie schafft es ein einfacher Mensch, ein Prominenter oder ein Star zu werden? Wie bleibt man bekannt und erfolgreich? Warum schaffen es einige, andere wiederum nicht? Diesen und vielen anderen Fragen ging Thomas Anders am 19. März 2015 als Gastreferent im Rahmen der „Velener Schlossgespräche“ mit seinem Vortrag „Der Mensch als Marke“ nach.

Diesen Vortrag hat er ja schon mehrmals gehalten, diesmal war das Münsterland dran und Thomas gastierte im wunderschönen SportSchloss Velen, einem komfortablen Hotel in einem über 700 Jahre alten, stilvollen, aber modern renovierten Schloss in der Nähe von Borken. In einem Nebengebäude, der „Remise“, in dem sich der große Tagungssaal befindet, wurden die Besucher von ausgesprochen freundlichem und hilfsbereitem Hotelpersonal empfangen und mit verschiedenen Getränken und später mit kleinen Häppchen versorgt. Diese wurden auf Tabletts herumgereicht und jeder Gast durfte sich bedienen. Beispiele? Es gab z.B. gebeizten Lachs mit Mini-Röstitaler und Honig-Senf-Sauce, weiße Perlhuhnbrust mit Linsensalat, Forelle in kleinen ausgehöhlten Kartoffeln, Mini-Frühlingsrollen mit süß-saurer Sauce, Mini-Burger... alles sehr lecker!!! Nach der Veranstaltung gab es als Dessert noch rosa Eishörnchen im Miniformat, die mit Himbeer-Mousse gefüllt waren. Hmmm...!!!
 

Aber der Hauptgrund für die Anreise war neben dem schönen Ambiente des Schlosses, der kleinen Leckereien und dem freundlichen Service natürlich der Vortrag von Thomas Anders.

Wer ihn (also Thomas) nicht kennt, hat vielleicht einen trockenen wissenschaftlichen Vortrag erwartet. Wer ihn dagegen kennt, z.B. von den jährlichen „Fandays“, weiß natürlich, dass Thomas nicht nur gut singen, sondern auch hervorragend angenehm plaudern kann, über Witz und Ironie verfügt und daher kein Wort langweilig ist. Der Schlossherr, Jakob Graf von Landsberg-Velen (Jahrgang 1987), und Thomas’ Managerin, Frau Gaby Allendorf von der Firma Allendorf Media GmbH, begrüßten die Zuhörer zu Beginn der Veranstaltung und baten dann Thomas Anders an das Rednerpult.

 

Ungefähr eineinhalb Stunden incl. anschließender Fragerunde dauerte der Vortrag, der sich um das Thema drehte, wie ein Mensch ein Star und unverwechselbar werden kann. Es gibt Stars, die auf Grund ihres Talentes entdeckt wurden, andere wiederum wurden mühsam gesucht – „gecastet“ sagt man heute. Einige haben sich über Jahrzehnte gehalten, andere waren schneller wieder weg, als man sich den Namen merken konnte. Während Madonna beispielsweise seit Jahrzehnten fast ununterbrochen ganz oben mitmischt, ist der Stern von Lady Gaga bereits am Verglühen. Stichwort Name: Früher brauchte man unbedingt einen Künstlernamen, um dem Publikum in Erinnerung zu bleiben. Aus Bernd Weidung wurde 1980 Thomas Anders. Warum, versteht heute keiner mehr, denn Christina Aguilera heißt wirklich so. Und wie spricht man den Zungenbrecher „Gwyneth Paltrow“ richtig aus? Die eingeweihten Fans kennen Thomas’ Geschichte von der angeblich gestohlenen Kreditkarte mit dem „falschen“ bürgerlichen Namen. Diese hat er natürlich auch zum Besten gegeben.  ;-)

Auf die ganzen Fragen hatte Thomas zwar keine endgültigen Antworten, brachte aber durch viele Beispiele aus der Show-Welt dem Publikum die komplizierten Mechanismen etwas näher. Auf einer Leinwand hinter dem Rednerpult veranschaulichte er mit Hilfe von projizierten Zeitungsartikeln und vielen Fotos, wie das Showgeschäft „tickt“. Dabei brachte er mit viel Selbstironie immer wieder sich selbst als Beispiel ins Gespräch, berichtete ausführlich von seinem Werdegang als musikbegeisterter Junge, der Talentwettbewerbe besuchte, zum umjubelten Star bei Modern Talking. Dass auch er von Höhen und Tiefen nicht verschont blieb und immer an sich arbeiten musste, um nicht unterzugehen, erzählte er sehr anschaulich und glaubhaft. Zum Markenzeichen wurde mehr oder weniger unfreiwillig seine berühmte Goldkette mit den vier Buchstaben, die noch heute, über 30 Jahre später, unvergessen und im Gespräch ist. Thomas bemerkte, dass er die Kette von Mitte der 80er bis Anfang der 90er Jahre trug, dann aber nie wieder! Inzwischen trägt er sie fast 25 Jahre nicht mehr und trotzdem wird er ständig darauf angesprochen.

 

Der Vortrag war durch die Mischung aus Fakten aus dem Showgeschäft, persönlichen Sichtweisen und der Schilderung seiner eigenen Karriere sehr unterhaltsam und anschaulich. Viel zu schnell ging die Zeit vorbei, man konnte einiges lernen und es gab auch viel zu lachen. Nach dem Vortrag konnten die Zuhörer Fragen stellen, die Thomas so ausführlich wie möglich beantwortete. Dann gab er noch die Gelegenheit, sich mit ihm fotografieren zu lassen. Natürlich gab er auch Autogramme, signierte CDs, Poster und Karten. Doch dann musste er leider weg zum nächsten Termin... Tschüss, Thomas, es war ein wunderschöner, unterhaltsamer Abend. Hoffentlich dauert es nicht zu lange, bis man sich wieder sieht bzw. hört!

 

Text und Fotos: Barbara Maus